28.10.2006 - 16 Jahre Factory: KiD ALEX

Daten

von: mad

Club: Factory

Ort: Hannover

Einlass: 23:00 Uhr

Eintrittspreis: 9 €

DJs

KiD ALEX (boys noize rec.) rec.)
and local support

Beschreibung

Und wieder ist ein Jahr vergangen... Im letzten Jahr gratulierten Ricardo Villalobos und WestBam. Seit dem gab es Monat für Monat sehr nette und gut besuchte Events u.a. mit Märtini Brös, Der Dritte Raum, Autotune, Miss Djax, Woody, Chris Liebing, Karotte, Gayle San, Martin Landsky, Dinky, Tobias Thomas…um nur einige zu nennen.

In diesem Jahr gratulieren Karotte und zum ersten Mal zu Gast in den heiligen Hallen – KiD Alex – himself.

Am 28.10.06 wird das 17. Jahr eingeläutet...und das können wir Euch versprechen...auch im 17. Jahr wird geklotzt und nicht gekleckert. Und nach wie vor ist die Factory die Anlaufstelle Nr. 1 für gute Elektro- House+ und Technomusik .

Das Soundkonzept vom unbekümmert eklektizistischen, aber offenen Stilmix funktioniert. Kid Alex' zweite Langrille "Restless" stellt die logische Ergänzung zum Debüt "Colorz" dar. Pro-grammierte Rhythmen, Gitarren, die 80er Jahre, Live-Drums, Disko, Pop, Wave, Rock, zu-sammen gehalten von Kid Alex eigentümlich melodischem Organ: Bei Kid Alex kann einem vieles begegnen.

KiD Alex „Restless“

Was hast Du gemacht, als du vierzehn Jahre alt warst? Dich gefragt, wie das tolle Mädchen aus der Nachbarklasse deine ersten Pickel findet? Überlegt, ob Du Dir jetzt lieber das Nirvana oder das Bob Marley Poster kaufen sollst? Und überhaupt: was muss man machen, um so cool wie nur irgend möglich zu wirken? Für einen jungen Mann namens Alex Ridha gab es in dieser Zeit mindestens zwei Dinge, die wichtiger waren als diese Fragen: seine Plattensammlung, das Schlagzeug und

die Turntables. Dort wurden ganz andere Fragen gestellt, andere Zusammenhän-ge ersponnen. Gesegnet mit einer sehr frühen Disco / House - Sozialisation durch den älteren Bruder scheinen diese Sachen irgendwie bedeutender zu sein. Anstatt nach der Schule mit den Jungs auf den Bolzplatz zu gehen, beginnt er im Alter von 15 Jahren in einem Techno/House Plattenladen zu jobben, ein Jahr später legt er vor 500 Leuten auf. Fortan ist die Disko sein erklärter Lieblingsort. Und man muss auch ganz klar sagen, dass die Diskowelt

mit ihrer bezaubernden Künstlichkeit eine ganz wunderbare Welt ist. Jener herr-lich verrückte Ort, in dem die 4/4 Bassdrum zum Versprechen wird, dass Dir sonst niemand geben mag. Mit diesem Wissen tingelt der damals siebzehnjährige DJ Kid Alex durch ebenjene Diskos zwischen Budapest, Zürich und Berlin. Unge-fähr zur selben Zeit erscheinen dann auch die ersten Produktionen und Remixe, Alex entdeckt seine Liebe zum Programmieren. Gemeinsam mit seinem Freund Andi Meid bastelt Alex an seinem Entwurf elektronischer Clubmusik. Die Disko nie aus den Augen verlierend, interessiert sich das Produzentenduo Kid Alex aber mehr für die Zusammenhänge zwischen Rock- und elektronischer Musik und wie diese in ihrem musikalischen Kontext zu positionieren sind. Mehr oder weniger zufällig beginnt Alex aus einer Laune heraus im Studio zu singen, das Ergebnis ist das Stück „Young Love“, sozusagen der erste Hit-oder-so-ähnlich der beiden Loverboys. Kurze Zeit später erscheint das erste Kid Alex-Album, die beiden ge-hen mit ihrer Band auf Tour und scheinen einen Mords-Spaß dabei zu haben. Eine Jungs-Clique, die gerade eine verdammt gute Zeit hat.
Heute, im Juni 2005, haben Kid Alex zwischen endlosen Remixarbeiten, u.a. für The Roots und Bloc Party, ihr zweites Album fertiggestellt. Das verfluchte zweite Album. Nicht für Kid Alex. Es scheint, als müssten gar keine Blockaden eingeris-sen werden, weil sie gar nicht existent sind. Nichts zu hören von „Wir müssen al-les noch besser machen als bei der ersten Platte, aber klappt sowieso nicht“ – Ängsten. Mit einer flammenden Unbekümmertheit ist „Restless“ ein Album zweier Typen, die noch viel vorhaben. Die Stücke kämpfen sich aufgeregt durch die schlaflosen Nächte, in denen es um alles oder nichts geht, wissen aber um das innige Gefühl, das in ihnen steckt. Zwischen Soft Cell-Romantik und New Order-Dringlichkeit schreien die Songs erst: Disko!, dann: Pop!, um am Ende doch als eigentlicher Gewinner dazustehen.
Schon der Titel des ersten Stückes gibt die Richtung vor: „JA!“. JA zur Musik, JA zur Liebe. Oder anders: Es kann nichts schief gehen, wenn man nur bereit ist, sich darauf einzulassen. Das zweite Stück zitiert die Weeping Willows und lässt einen flüchtigen Blick hinter das schillernde Glück zu: „Everytime I Touch Myself, I Wish It´s You“. Alex singt wie der junge Marc Almond, der nach einer harten Rotwein-Nacht durch die mittlerweile verlassenen Gassen Barcelonas allein ins Hotel schleicht.
„All Or Nothing“ erzählt von den genannten Nächten, lädt ein zum Exzess, ver-schwende dich, gib alles, es könnte die eine große Nacht werden. Aber immer schimmert eine Form von Schwermut mit, die eine meist unbestimmte Sehnsucht offenbart. In „Open Your Eyes“ schlägt die Gitarre sich in einen hypnotischen Wahn, während jedes gesungene Oh und Ah mehr zu sagen hat als ganze Platten manch anderer. Die erste Single „Young&Beautiful“, positioniert sich zwischen

Dancefloor und Theke, der seidenen Gangway des Glücks, auf der es so schöne Geschichten zu erleben gibt. Kid Alex lassen sich aber auf keinen einseitig begeh-baren Weg ein, man hört, dass sie genauso gerne zu Rockmusik tanzen wie zur Bassdrum trinken. Auf „My Conversation“ knistert die Gitarre, während der Bass nur so da hin bratzt; auf dem vielleicht eindeutigsten Disco-Stück, „How Near, How Far“, singt Gastsänger Thomas Kastning (sonst Sänger der Berliner Indie-rockband Kate Mosh) die Disco in Grund und Boden. Am Ende bleibt eine wirklich tolle Platte, die so viel mehr als ein kurzes Zucken ist.

Fiete Klatt

Single „Young&Beautiful“/ „My Conversation“, Vö Januar 06
Album „Restless”, Vö Februar 2006

Achtung:
Entry Fr. 27.10.: 5,- €
Entry Sa. 28.10.: 9,90 €

Feiert Freitag und Samstag mit einem Kombi Ticket für 11,- €

 

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