HIZTORY OF GABBER

Erstellt am: 14.03.2002 - von: Core

Die Ursprünge des GabberHouse und der Gabberbewegung sind auf die 80er zurückzuführen, wo in Detroit die House und Tekkno Musik entstanden, aus denen schnell andere Styles hervorgingen. Tekkno und House schlugen auch hier in Europa ein, wie eine Bombe. Und so splitterte sich in Holland ein besonders harter Style des House ab: Der GabberHouse, den DJ Rob in der holländischen Disco PARKZICHT drehte. Seinen Namen hat Gabber von einem amsterdamer DJ namens Kc da Funkaholic erhalten, der eher abfällig das Zusammengehörigkeitsgefühl der „Gabbers“ so betitulierte. „Gabber“ ist jüdisch und bedeutet „Freund“ oder „Gefährte“. Jüdisch, weil in Rotterdam, der Ursprungsstadt der Kultur ein größerer Anteil an Juden lebt. DJ Rob legte immer verrückteren House und Styles auf und so kristallisierte sich ´89 der Gabberhouse heraus und wurde populärer und populärer. Mit der Musik entwickelte sich auch ein eigener Style, sich zu kleiden:
Jeans oder Trainingsanzüge (denn die Leute kamen meist nach der Arbeit auf die Partys) von Australian und Cavello sowie NIKE AIR MAX CLASSICS als Markenzeichen. Dazu eine geschorenen Glatze und eine Bomber Jacke, um den harten Style von Gabber zu unterstreichen. Den Bomber und die Glatze haben die Gabbers allerdings von den Hooligans von Feyenoord Rotterdam abgeschaut, die als erstes auf die neue Musikrichtung abgingen.
Den aller ersten GabberTrack brachte ´89 MARC ACARDIPANE unter dem Synonym MESCALINUM UNITED heraus: „WE HAVE ARRIVED“. Also wurde das erste Hardcorestück in Frankfurt produziert, und nicht in Rotterdam, wie man veileicht annehmen könnte ! Marc Acardipane wurde mit PCP (PlanetCoreProductions) zum Aushängeschild für den darken FrankfurtStyle und brachte unter einer Vielzahl ans Synonymen über 300 Tracks heraus. Heute ist seine Compilation RESIDENT E und die gleichnamige Partyreihe die erfolgreichste im deutschen Raum.
In Rotterdam entstand nun die Gabber-Bewegung und in Amsterdam der Mellow. Von Anfang an lagen sich die beiden Lager in den Haaren, was wohl auch auf die verfeindeten Hooliganlager zurückzuführen ist...
Das erste holländische Gabberstück war „Amsterdam wat lech dat dan?“ Was soviel heisst wie: „Amsterdam wo ist das denn?“ von den Eorumasters. Es folgte „Alles nar de klooten“ (dt.: „Alles für´n Arsch“) und "Oranje Boven" auf dem ersten GabberLabel ROTTERDAM RECORDS. RotRec wurde von Hollands erfolgreichstem Hardcore Producer PAUL ELSTAK gegründet. „HAKKÙH“ wurde zum Schlachtruf der Bewegung, was soviel wie „Feiern !“ heißt.
Gabber wurde immer schneller und so entstand wenig später der Happy Hardcore mit durchschnittlich 180bpm. Die Set der DJs steigerten sich immer weiter und so entstand der Speedcore und Terror. Wobei Speedcore in Deutschland seinen Ursprung hat und äußerst schnell und aggressiv klingt (ab 200bpm – 1000bpm !). Der Terror entstand wieder mal in Holland und klingt mehr nach dem holländische Style. Bekannt geworden ist Terror durch Droks´ Laben CUNT RECORDS.
Immer mehr DJs spielten den neunen Sound und immer mehr Produzenten traten dem Lager der Gabbers bei, aber Paul Elstak tat definiv am meisten für die Szene in Holland, in der er der Godfather of Hardcore genannt wird, auch wenn er nicht der erste war...
Mitte der 90er bis 98 wurde Hardcore immer kommerzieller und gesellschaftsfähiger und die einstige Antihaltung der Gabbers schlug um in Kommerz. Compilations wie THUNDERDOME, etc. verkauften sich millionenfach und jeder dritte Jugendliche zwischen 14 und 24 war Gabber in Holland ! ID&T wurde mit THUNDERDOME der größte Promoter des Hardcore und so veranstalteten sie auch Riesenpartys wie die THUNDERDOMEs oder GLOBAL HARDCORE NATION. Zu dieser Zeit spielten selbst Marusha und Westbam RotRec Platten auf MayDays.
Selbst in den Staaten und Japan fanden Hardcore Partys statt !
´96 kristalisierte sich der Happy Hardcore heraus, mit dem entgültig der Weg in die Charts geebnet wurde. DJ Pauls Happy Releases stürmten allesamt die Charts mit Top40-Plazierungen und erntete mehrfach Gold ! Zu dieser Zeit gab es sogar Happy Hardcore Partys für Kids von 4 bis 14, die nachmittags stattfanden. Zu dieser Zeit nahm auch der Drogenkonsum auf Partys zu.

´98 endete der Hype um Hardcore. Die Musik und die Bewegung hatte sich selbst ausverkauft ! Die großen Labels brachten zum Teil 8 Platten in der Woche heraus und überschwemmten so den Markt. Die Folge: Die Platten blieben in den Regalen stehen und viele Labels starben wieder. ID&T, das einst größte Label und viele andere Producer wandten sich anderen Styles zu, die sich besser verkauften (Trance) und ernteten damit nicht gerade Mitgefühl unter den Gabbaz. Man sagte ID&T hätte Hardcore verraten. Dabei vergaß man wohl, das auch die DJs ihre Brötchen verdienen müssen...

Auch die Partys nahem überhand und so wurden sie immer weniger besucht. Die damals 14jährigen waren erwachsener geworden und wollten nicht mehr jedes Wochenende feiern. Sie waren mittlerweile keine Kinder mehr, sonder Leute mit Verantwortung ;)

So schrumpfte sich die Szene gesund und erlebt in diesem Augenblick die 3RD GENERATION, zu der ich mich auch zugehörig fühle. Die 3RD GENERATION ist nicht mehr so festgefahren, was Kleidung und Style . angeht. Die Gabbaz sind im wahrsten Sinne des Wortes „erwachsener“ geworden. Trainingsanzühe sind selten (wertvoll) und nicht mehr standesgemäß, nur noch die alte Garde trägt sie ab und zu.
Was ich an dieser Stelle offen kritisieren möchte ist der neue Kleidungsstil der Holländer und Gabbaz aus dem Ruhrpott: SKA- und SKINHEAD-Style. D.h.: Rangers, hochgekrämpelte Jeans und Holfällerhemden, sowie Hosenträger...So wundert es mich auch nicht, das viele NeoNazis vor allem im Pott in die GabberSzene abgewandert sind, die ihren Namen dem jüdischen Wort für Freund zu verdanken hat ! Wie paradox doch das Leben spielt...

Die 3RD GENERATION hat mehr denn je mit Imageproblemen zu kämpfen. Es sind die wenigen, die die Bewegung falsch interpretiert haben, die dem Rest jetzt das Leben schwer machen.
Die beste Szene hat daher meiner ganz persöhnlichen Meinung nach Hamburg, der neunen HomeBase von Marc Acardipane und Miro. Dort sind viele Trancer, etc. auf den Partys zu finden. Die schädigen das Image von Hardcore aber weit weniger als NEOs. Hamburg ist openminded und Partys finden z.B. im Tunnel statt, wo Trancer (TUNNEL TRANCE FORCE) und Gabbaz (ACARDIPANE REC.) gemeinsam feiern ! Das ist wohl Marc zu verdanken ! MAXIMUM RESPECT AND REGARDS 2 MARC ACARDIPANE.
Musikalisch tut sich einiges im „dritten Ansturm“. Der Style ist im großen und ganzen darker und langsamer geworden. Es geht eher in Richting Industrial- und TranceCore. Größte Förderer dieser Styles sind die WELL DARKNESS Partys und die RESIDENT E.
Der holländische Produzent und DJ Sebastian Hoff, besser bekannt als DJ PROMO gründete sein neues Label THE THIRD MOVEMENT und leutete damit die 3RD GENERATION OF GABBER ein. Auf den Partys sind jetzt zum Großteil nur noch die Leute, die wegen der Musik da sind und nicht wegen eines Trends. Diese Zeiten sind vorbei. Ich behaupte einfach mal, die Szene ist REAL geworden. Mittläufer des BITTBULL GERMANY und LONSDALE Kultes findet man hauptsächlich im Pott. Viele der alten Garde wechselten während der großen Depression zu Trance und House, kommen nun aber wieder zurück zu den Wurzeln. Ich denke, ihr Abschweifen in andere Lager lässt sie heute offener gegenüber Hardcore sein. Also war ihr kurzzeitiger Wechsel letztendlich ganz gut für die heutige Szene. Für die alte Garde ist Hardcore nie tot gewesen !

Mit der 3RD GENERATION bildeten sich auch neue Lager, die nicht mit der Vergangenheit vorbelastet sind. Mehr und mehr neue Organisationen gründen sich, Produzieren und veranstalten Partys. Denn was einem damals nicht gefiel kann man nur selber besser machen. In Hannover bildete sich aus den drei Gabbers DJ TRINITUS, WARHEAD und DJ TANK*R das Team Hannover Hardcore, das zusammen mit anderen Hannoveraner Gabbers regelmäßig erfolgreiche Gabber Partys veranstaltet. Was vor ca. einem Jahr mit 3 Leuten als Hobby begann, ist in nur einem Jahr ein eigenes Lager mit rund 30 Gabbes geworden ! Wie in Hannover ergeht es auch dem Rest der Szene. Man wächst wieder und man wächst zusammen !

Dieser Tage erlebt der Happy Hardcore eine Renaicance in Form des Happy Hard Trance: Alte Happy Hardcore Hymnen werden in neuem, zeitgemäserem (Trance-)Gewandt wieder aufgelegt. Die neue Generation Trancer fährt voll darauf ab und so landen Neuaflagen in den DDC Topplazierungen. Die Gabbaz sehen diese Nueauflagen eher negativ, denn so werden die alten Hymnen „verhunzt“. Auf der anderen Seite wird so Hardcore wieder in die Öffentlichkeit gerückt, wenn auch äußerst „entschärft“. Ich will mich zu diesen Neuauflagen mal nicht äußern...
HARDCORE WILL NEVER DIE ! AS LONG AS WE EXIST !

(Core)